Messenien auf der Peloponnes

Messenien ist eine Region in Griechenland auf der Peloponnes

und war in der Antike ein blühender Staat im Südwesten der Peloponnes. Messenien ist vor allem durch Nestor, den mythischen König von Pylos, bekannt. Hauptstadt war in der Antike das heute noch existierende Messene; heute ist die wesentlich größere Hafenstadt Kalamata Zentrum des Gebietes. Messenien ist auch heute für griechische Verhältnisse eine wasserreiche und zugleich warme, fruchtbare Region, in der Obst und Gemüse, auch für den Export, angebaut werden.
Kern der Landschaft Messenien am Messenischen Golf ist das Flusstal des Pamisos (heute: Pimatza) und seiner Zuflüsse, eine Gegend, die früher die Bezeichnung Stenyklaros trug und die den am dichtesten besiedelten Teil Messeniens darstellt. Es handelt sich um eine äußerst fruchtbare Landschaft, wo bis heute Orangen, Zitronen, Mandeln, Feigen und Oliven in großer Menge und guter Qualität angebaut werden.

Diese Flussebene ist im Norden durch das Nomian-Gebirge (heute: Tetrási, 1570 m), im Westen durch die Kyparissia-Berge (rund 950 m) begrenzt, während im Osten das Taygetos-Gebirge die Grenze zum Evrotas-Tal bildet, in dem Sparta liegt. Vor der Südwestküste des Peloponnes liegen die Oinussai-Inseln.

Zur Historie von Messenien Peloponnes

Der Überlieferung nach waren die frühesten Bewohner der Gegend Pelasger und Leleger, letztere sollen in Messenien die Stadt Andania angelegt haben. Archäologisch lässt sich Malthi als Burgsitz der vorindogermanischen Frühbronzezeit nachweisen.
Im 13. Jahrhundert vor Christus erfolgte dann die Dorische Wanderung, die in der Sagengeschichte der "Rückkehr der Herakliden" entspricht. Arkadien sei damals von Dorern unter Kresphontes erobert worden, von wo sie nach Messenien eingefallen und im Norden den Ort Stenyklaros zu ihrer Hauptstadt gemacht hätten, nach dem die erwähnte Landschaft am Pamisos benannt ist. Aus der Vermischung der dorischen Einwanderer, deren Dialekt übernommen wurde, mit den Einheimischen entstand das Volk der Messener, das sich an der Pamisos-Quelle, auf dem Berg Ithome und in Longa Kultstätten errichtete.

Im 8. Jahrhundert vor Christus spitzten sich Rivalitäten mit dem benachbarten Sparta zu, die in den Ersten Messenischen Krieg mündeten.

Dieser wurde der Überlieferung nach dadurch ausgelöst, dass der spartanische König Teleklos von Messeniern ermordet wurde. Obwohl der messenische König Euphaes und sein Nachfolger Aristodemos energischen Widerstand leisteten, endete dieser Krieg nach rund 20 Jahren um 720 v. Chr. mit der Unterwerfung Messeniens durch Sparta und dessen König Theopompos, dem die Eroberung der strategisch bedeutsamen Bergfestung Ithome gelungen war.

Später erhoben sich die Messenier unter Aristomenes erneut, sodass es zum Zweiten Messenischen Krieg kam.

Die Messenier wurde dabei von Achaia, Elis und Argos unterstützt, waren aber machtlos gegen die Hoplitenphalanx der Spartaner. Der Krieg, der meist auf die Jahre 648-631 v. Chr. datiert wird, endete, nachdem den Spartanern nach elf Jahren Belagerung die Einnahme der Stadt Eira gelang. Die überlebenden Messenier, soweit sie nicht außer Landes geflohen waren, wurden zu rechtlosen Heloten herabgedrückt, die den Spartanern fortan als Sklaven dienen mussten.

Zu einem erneuten Aufstand kam es im Jahr 464 v. Chr., als ein schweres Erdbeben die Stadt Sparta verwüstete und die Messenier die Gunst der Stunde für einen Befreiungskampf nutzten. Dieser Aufstand hatte auch gesamtgriechische Bedeutung, da Sparta ein Hilfsangebot Athens, dem Verbündeten in den Perserkriegen, ablehnte, was den Gegensatz zwischen den beiden mächtigen Stadtstaaten vertiefte. Die Aufständischen verschanzten sich erneut mehrere Jahre lang in Ithome, hatten aber gegen die Spartaner auf die Dauer keine Chance. Immerhin erreichten sie, unter Vermittlung der Athener, dass ihnen freier Abzug gewährt wurde. Sie siedelten daraufhin in Naupaktos in Lokris Ozolis, auf der anderen Seite des Korinthischen Golfs.

Das Ende der Vormachtstellung Spartas wurde eingeläutet mit dem Vormarsch des Epaminondas von Theben auf den Peloponnes nach seinem Sieg bei Leuktra 371 v. Chr. Um Spartas Stellung zu schwächen, lud er die exilierten Messenier ein, sich wieder in ihrer Heimat anzusiedeln und gründete dazu 369 v. Chr. die Stadt Messene, während er in Arkadien Megalopolis gründete, beides Bollwerke gegen etwaige spartanische Expansionsabsichten.

Messenien gehörte in der Folge zur römischen Provinz Achaia und mit diesem seit der Diokletianischen Reichsreform zur Diözese Macedonia.

Von Korinth aus verbreitete sich früh das Christentum.

Um 395 zogen die Ostgoten durch den Peloponnes, nach 600 drangen die Slawen bis hierher vor, wovon bis heute einige slawische Ortsnamen zeugen. Seit dem vierten Kreuzzug setzten sich die Lateiner hier fest: während der überwiegende Teil des Peloponnes zum Fürstentum Achaia gehörte, sicherte sich Venedig in Methone (Modon) einen strategisch wichtigen Stützpunkt. Im benachbarten Eurotastal hielt sich in Mistra ein Rest byzantinischer Herrschaft.

Die Festungen von Methone/Modon, Kalamata, Koron und Pylos, die sich zum Teil bis heute erhalten haben, bezeugen die Auseinandersetzungen dieser Epoche.

Die Eroberung der damals Morea genannten peloponnesischen Halbinsel durch die Osmanen 1460 widerstand nur das venezianische Methone, dass allerdings schließlich 1503 ebenfalls an die Türken fiel. Für die nächsten 300 Jahre war die Gegend eine eher unbedeutende Provinz im osmanischen Imperium, bis sich die Griechen ab 1821 erhoben und die Unabhängigkeit erkämpften. Eine entscheidende Rolle spielte dabei die Seeschlacht bei Navarino, unmittelbar vor der Küste Messeniens. In der griechischen Zeit entwickelte sich schließlich Kalamata zur mit Abstand wichtigsten Stadt der Region

Messenien heute: Fläche: 2.991 km²  Einwohner: 177.000  Bevölkerungsdichte: 60 Einwohner je km²  Hauptstadt: Kalamata Stadtgemeinden: 20

Sehenswürdigkeiten in Messenien:

 Burg von Kalamata

... ist auf einem Hügel in der Nähe vom historischen Stadtzentrum gelegen und überwacht die gesamte Umgebung, wie es der ursprüngliche Zweck war. Sie wurde im 13. Jahrhundert von den Franken gebaut, um sich die Herrschaft über die Peloponnes zu sichern. Leider erlitt die Burg bei dem Erdbeben von 1986 grossen Schaden, weshalb viele Teile und besonders die zentralen Abschnitte nicht besichtigt werden können. Für Gäste ist nur ein Rundweg begehbar, der eine wunderschöne Aussicht auf das historische Stadtzentrum gewährleistet. Auf der Südseite des Schlosses wurde im Jahr 1950 ein kleines Theater gebaut, in dem während der Sommermonate kulturelle Veranstaltungen stattfinden.

Die Burg von Koroni

... wurde auf der Landspitze am südöstlichen Teil des Messinischen Golfes errichtet. Zusammen mit der Burg von Methoni bildete sie im 13. Jahrhundert ein sehr wichtiges Handels- und Kommunikationszentrum zwischen Ost und West. Die Burg von Koroni wurde im späten 13. Jahrhundert von den Venezianern errichtet und die strategische Positionierung auf dem höchsten Punkt der Halbinsel machten sie hervorragend für die Überwachung der gesamten Umgebung geeignet. Die Burg stellt ein herausragendes Wahrzeichen venezianischer Architektur dar mit ihren riesigen Toren, den unterirdischen Gängen, den festen Mauern und den viereckigen Türmen.

Die Burg von Methoni

... ist an der Südwestspitze des Peloponnes gelegen und gilt als eines der charakteristischsten Beispiele für den Burgbau in Griechenland. Die Burg wurde im Jahre 1209 n. Chr.von den Venezianern erbaut und durch eine Bogenbrücke mit der benachbarten befestigten Insel Bourtzi verbunden. Während der ersten venezianischen Herrschaft ( 13. bis 15. Jahrhundert) erlebte die Burg eine Blütezeit, aber anschließend und insbesondere um 1828, als die Bevölkerung aus der Burg ausgesiedelt wurde, kam es zum Verfall. Trotzdem zieht der Ort heute noch viele Touristen, aufgrund seiner grossen historischen Bedeutung, an.

Das Schloss Zarnata

An der Nordwestgrenze von Mani, in der Nähe der Stadt Kampos Abia, posiert auf einem Hügel die Burg Zarnata. Sie gilt als eine der bedeutendsten Burgen in der Region, und die Entdeckung der polygonalen Mauern am Fuß der Burg legt nahe, dass sie auf den Trümmern einer alten Zitadelle, vielleicht der Zitadelle von Enopi gebaut worden ist. Der Bau der Burg stammt aus der Mitte des 17. Jahrhunderts und hat eine Länge von 364 Metern und einer Höhe von 8,10 m. Insgesamt hatte sie sechs Türme, von denen zwei rund und vier eckig waren. Das Zentrum wird von einem großen Turm mit 6 der insgesamt 51 Kanonen der Burg beherrscht. Die Gesamtfläche der Anlage betraegt 23 Hektar. Zwei Tore, eines auf der nordwestlichen und eines nach südwestlichen Seite führen ins Innere der Burg.

Neokastro (Pylos)

...  auch Neu-Navarino genannt , dominiert neben dem Eingang des Hafens von Pylos. Der Bau wurde 1573 begonnen und ist eine osmanische Schöpfung. Der Name wurde gewählt, um Palaiokastro und die Altstadt von Navarino, die eine Schöpfung der Franken war, davon zu unterscheiden. Niokastro gilt als eine der schönsten und am besten erhaltenen Burgen in Griechenland und zieht jedes Jahr im Sommer eine Vielzahl von Touristen an.

Der Kapetanakos Turm

Auf dem Hügel Petrovouni neben dem Dorf Charavgi dominiert der Burgturm Kapetanakis. Die Festungsanlage ist ein klassisches Beispiel der Architektur der Mani. Vom Eingang des Dorfes aus sieht man auf der rechten Seite den zentralen grossen Turm, der zugleich das Hauptgebäude ist. Von dort aus ist der Blick auf den Messinischen Golf einzigartig. Auf der linken Seite befindet sich ein kleiner Turm, neben dem sich eine kleine Kapelle des Propheten Elias befindet. Der Gesamtzustand der Anlage ist sehr gut erhalten und ist sicherlich eine der bemerkenswertesten Sehenswürdigkeiten der Mani.

Kloster Voulkanou (antikes  Messene)

Auf einer Felsenspitze des Berges Ithomi neben dem antiken Messene liegt das Kloster Voulkanou. Es wurde wahrscheinlich im frühen achten Jahrhundert von Mönchen erbaut. Aufgrund ungünstigen Wetterbedingungen wurde das Kloster jedoch Mitte des 17.Jahrhunderts aufgegeben und weiter nach Süden verlegt, wo die Lebensbedingungen besser geeignet waren. Dort werden Reliquien von vielen Heiligen der orthodoxen Kirche sowie verschiedene Bücher, Dokumente und v.a. das wundertaetige Gnadenbild Unserer Lieben Frau Voulkaniotissa aufbewahrt. Heutzutage ist dort ein Maennerkloster untergebracht .Das alte Kloster Voulkanou ist nur noch um den 15.August (Mariae Himmelfahrt) geöffnet.


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